Neu im Club der Superreichen: Wie Taylor Swift zur Milliardärin wurde (2024)

Was Kultregisseur Steven Spielberg, Basketballlegende Michael Jordan und Popsuperstar Taylor Swift gemeinsam haben? Alle drei sind nicht nur weltberühmt, sie sind auch superreich. Doch während Spielberg und Jordan bereits länger im „Club der Milliardäre“, der jährlichen „Forbes“-Liste der reichsten Menschen der Welt geführt werden, hat Swift den Sprung jetzt erstmals geschafft – auf 1,1 Milliarden Dollar schätzt das Magazin ihr Vermögen, Tendenz steigend. Dabei sei die Sängerin ausschließlich durch die Einnahmen aus ihrer Musik und durch Auftritte zur Milliardärin geworden, heißt es.

Vervielfacht hat Swift ihr Vermögen in den vergangenen Jahren vor allem durch mehrere kluge „business decisions“, wie es die Amerikaner nennen würden, durch unternehmerische Entscheidungen, die den Wert der Marke Taylor Swift ungemein gesteigert haben. Ein Überblick.

Ihre „The Eras Tour“

Am 17. März 2023 startete Taylor Swift ihre „The Eras Tour“, eine Reise durch ihr bisheriges musikalisches Schaffen – und ihr gelang damit die erfolgreichste Konzertreihe der Musikgeschichte. Laut Berechnungen des Fachmagazins „Pollstar“ lagen die Ticketgesamteinnahmen der ersten rund 60 Konzerte in den USA und in Lateinamerika bei mehr als einer Milliarde Dollar – es sei die erste Tour überhaupt, die in diese Dimension vorgestoßen sei. Swift habe dabei 4,3 Millionen Eintrittskarten zu einem durchschnittlichen Preis von 238,95 Dollar verkauft.

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Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer tracken liebend gern die Privatjets von Prominenten. Nun kam einmal mehr heraus: Popstar Taylor Swift hat unter ihnen den höchsten CO₂-Fußabdruck. Öffentlich zugängliche Daten zeigen, wo die Maschinen der 34-Jährige überall unterwegs sind.

Doch nicht nur durch Tickets verdient Swift an der „The Eras Tour“ prächtig, auch Fanartikel spülen Millionen in die Kasse: Laut „Pollstar“ könnten die Ausgaben am Rande der Konzerte pro Besucherin oder Besucher bei mehr als 40 Dollar liegen – macht insgesamt weitere rund 200 Millionen Dollar.

Der Löwenanteil der Konzerteinnahmen bleibt offenbar bei der Sängerin: Nach Informationen der „Washington Post“ fließen rund 85 Prozent direkt an Swift. Ihr Nettoverdienst ist am Ende deutlich kleiner, schließlich müssen noch die Kosten der Mammutproduktion, an der Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt sind, davon abgezogen werden. Und glaubt man übereinstimmenden Berichten, zeigt sich Swift denen gegenüber äußerst generös: Ihren Tänzerinnen und Tänzern, Bühnenarbeitern, Mitarbeitenden im Catering oder Lkw-Fahrern soll sie im vergangenen Jahr einen Bonus in Höhe von insgesamt 55 Millionen Dollar ausgezahlt haben.

Taylor Swift bei einem Konzert ihrer „The Eras Tour“ in Melbourne.

Quelle: IMAGO/AAP

Angesichts der astronomischen Einnahmen fast schon Peanuts: Laut „Forbes“ verdiente Taylor Swift allein durch die 56 Konzerte in den USA und den Auftritt in Mexico City 305 Millionen Dollar. Seit Februar war der Popstar in Asien und Australien auf Tour, im Sommer folgen Dutzende weitere Auftritte in Europa, bevor Swift ihre „The Eras Tour“ im Herbst in den USA und Kanada beendet – und mit jedem Auftritt kommen neue Einnahmen hinzu.

Ihre Musik

Mit ihrer Musik ist Taylor Swift bereits seit fast 20 Jahren erfolgreich: Ihr 2006 veröffentlichtes Debütalbum, das ihren Namen trägt, erreichte Platz fünf in den US-Albumcharts und hielt sich mehr als 270 Wochen in den Top 200. Und von da ging es nur noch aufwärts: Jedes ihrer weiteren Alben landete an der Spitze der amerikanischen Charts, allein in Nordamerika verkaufte sie bislang mehr als 200 Millionen Tonträger.

Ein einschneidender Schritt in ihrer Karriere war die Trennung von ihrem früheren Plattenlabel Big Machine, wo sie zwischen 2006 und 2017 ihre ersten sechs Studioalben herausbrachte, und der Wechsel zu Universal Music – seitdem hat sie die komplette Kontrolle über all ihre neu aufgenommene Musik.

Taylor Swift erstmals auf Milliardärs-Liste von Forbes

Die Singer-Songwriterin tritt derzeit weltweit auf ihrer „Eras Tour“ auf. Mit 152 Shows auf fünf Kontinenten hat die Tour per Ticketverkauf mehr als eine Milliarde US-Dollar generiert.

Quelle: Reuters

Im Gegensatz zu ihren alten Alben: Nach dem Labelwechsel entbrannte ein teils öffentlich ausgetragener Streit mit dem Musikmanager Scooter Braun. Eine Holding Brauns hatte 2019 Swifts früheres Plattenlabel und damit auch die Rechte an den ersten sechs Alben des Popstars für mehr als 300 Millionen Dollar erworben. Swift sprach damals von einem „Worst-Case-Szenario“ und warf Braun vor, sie jahrelang online gemobbt zu haben. Mehrere Versuche Swifts, die Rechte an ihren früheren Alben und Masterbändern ihrer Songs zurückzugewinnen, scheiterten nach Angaben der Sängerin. Stattdessen wurde ihre Musik an eine Investorengruppe weiter verkauft – sehr zum Unmut der Sängerin.

Doch Swift ist nicht nur eine begnadete Sängerin, sondern auch eine gewiefte Geschäftsfrau – und so begann sie Ende 2020 damit, ihre alten Studioalben als „Taylor‘s Version“ neu aufzunehmen. Seitdem brachte sie die Alben „Fearless“ (2009, 2021), „Red“ (2012, 2021), „Speak Now“ (2010, 2023) und „1989″ (2014, 2023) frisch raus. Die Fans stürzten sich auf die neuen Versionen, im vergangenen Juli gelang es Swift als erster Frau überhaupt, vier Alben gleichzeitig in den Top 10 der US-Albumcharts zu platzieren. Gleichzeitig wurden die Originalaufnahmen ihrer Alben quasi wertlos – die „Swifties“ wollen nur noch das neue Material hören.

Laut einer Schätzung von „Bilboard“ fließen inzwischen rund 46 Prozent der Einnahmen durch Plattenverkäufe und Musikstreaming direkt an Swift, deutlich mehr als an andere Popstars, die nicht die Rechte an ihren Masterbändern besitzen – die bekommen den Angaben zufolge nur rund ein Drittel der Erträge.

„Forbes“ schätzt den Wert von Swifts Musikkatalog auf rund 500 Millionen Dollar, das Wirtschaftsnachrichtenunternehmen „Bloomberg“ taxiert den Wert auf rund 400 Millionen Dollar. Ein entscheidender Anteil auf Swifts Weg zur Milliardärin.

Ihr Konzertfilm

Neben Konzerten und Albenverkäufen hatte Taylor Swift im vergangenen Jahr noch eine dritte, äußerst lukrative Einnahmequelle: den Konzertfilm zur laufenden Welttournee.

„Taylor Swift: The Eras Tour“ war Mitte Oktober 2023 weltweit in die Kinos gekommen und stellte an seinem Startwochenende auf Anhieb einen Rekord auf: Das Einspielergebnis von rund 95 Millionen Dollar allein in Nordamerika pulverisierte die Marke des bis dahin erfolgreichsten Konzertfilms „Never Say Never“ von Justin Bieber aus dem Jahr 2011. Insgesamt spielte „Taylor Swift: The Eras Tour“ weltweit mehr als 260 Millionen Dollar an den Kinokassen ein.

Bei der Produktion ihres Konzertfilms bewies Taylor Swift ebenfalls Geschäftssinn: Laut „Business Insider“ verzichtete sie auf eine Zusammenarbeit mit einem der großen Hollywoodstudios, sondern finanzierte den Film komplett aus eigener Tasche. Dadurch fließt die Hälfte der Kinoeinnahmen direkt an den Popstar.

Doch auch nach Ende der Kinodistribution ist der Film zur „Eras Tour“ eine verlässliche Einnahmequelle: Zu ihrem 34. Geburtstag veröffentlichte ihn Swift im vergangenen Dezember zunächst als Stream in Eigenvermarktung.

Seit 15. März ist der Konzertmitschnitt auch auf dem Streamingportal Disney+ zu sehen – und bei Swift klingelt erneut die Kasse: Nach Informationen des Branchenportals „Puck News“ lässt sich der Micky-Maus-Konzern die Rechte mehr als 75 Millionen Dollar kosten.

Taylor Swift: Neues Album und Deutschland-Konzerte

Reich, reicher, Taylor Swift – dieses Motto dürfte auch 2024 weiter gelten: Am 19. April veröffentlicht die Sängerin ihr neues Album „The Tortured Poets Department“. Es wird garantiert wieder auf Platz eins der Charts landen. Und im Mai setzt sie dann ihre „The Eras Tour“ in Europa fort – unter anderem auch mit Konzerten in Gelsenkirchen, Hamburg und München. Und jedes Mal klingelt die Kasse.

Mit dpa